Flinkster passt seine Preise an. Für die meisten wird das teuerer.
Der deutschlandweit größte Carsharing Anbieter passt seine Preise zum 04.03.2020 an. Für die Mehrheit aller Kunden dürfte es mit der Preisanpassung teurer werden. In einem Newsletter an alle Kunden kündigt Flinkster recht wortkarg seine Preisänderung an:
"Keine Angst, es fallen auch weiterhin keine monatlichen Kosten für dich an, egal wann und wie oft du Flinkster nutzt. Bitte informiere dich rechtzeitig über unsere neuen Preise."
Darunter gibt es einen Link zu den neuen Preis- und Leistungsverzeichnissen. Doch was ändert sich überhaupt?
Für Privatkuden ändert sich einiges: Es gibt nur noch 5 statt 7 Fahrzeugklassen. Die Fahrzeugklassen "Ober" und "Luxus" fallen weg. Diese Fahrzeuge waren ohnehin eine kleine Minderheit der Fahrzeuge.
Es gibt weiterhin die Fahrzeugklassen "Mini", "Klein", "Kompakt", "Mittel" und "Transporter". Die Preistabelle teilt den Tat nun von 22-6 Uhr (eine Art Nachttarif) und in 6 - 22 Uhr (eine Art Tagestarif) auf. Bisher ging der Zeitintervall bis 8 Uhr morgens. Der Tagestarif wird für die "Mini"-Klasse deutlich teurer: 3 Euro kostet nun hier die Stunde anstelle von den bisherigen 2,30€/Stunde. Günstiger wird hingegen die Tagesmiete für den 1. Tage diese sinkt von 39€ auf 33€.
Die wesentlichste Änderung: Die Verbrauchspauschale erhöht sich auf:
- für die Fahrzeugklassen Mini und Klein 0,25€/km (bisher 0,18€/km)
- für die Fahrzeugklasse Kompakt 0,26€/km (bisher 0,18€/km)
- für die Fahrzeugklasse Mittel 0,30€/km (bisher 0,20€/km)
- für die Fahrzeugklasse Transporter 0,30€/km (bisher 0,20€/km)
Was beduetet das für ein paar Szenarien:
- Für 7 Stunden tagsüber an den See mit knapp 30km in der Mini-Fahrzeugklasse: neu €28,5 bisher: €21,80
- Für 12 Stunden in der Kompakt-Klasse 120km unterwegs: neu €91,20 bisher €81,60
Günstiger wird es für diejenigen, welche in der kleinsten Fahrzeugklasse mehr als 17 Stunden unterwegs sind und dabei nicht mehr als 85km fahren.
- Beispiel: 18 Stunden unterwegs mit 40km: neu €43,00 bisher €46,20
Gerade in der kleinsten Fahrzeugkategorie lassen sich jedoch nur an wenigen Standorten Fahrzeuge finden. Immerhin nennt Flinkster nun als Beispiel für die kleinste Fahrzeugklasse auch als Beispielfahrzeug einen VW Up zusäztlich zu dem Toyota Aygo, sodass gegebenenfalls sich auch die Fahrzeugzuordnungen zu den Klassen mit der Preisanpassung oder auch langfristig zugunsten der Kunden entwickeln könnten. Aussagen hierüber wird man jedoch frühestens zum Einsetzen der Preisanpassung treffen können.
Bei den Gebühren ändert sich auch etwas: Buchen, Ändern, Stornieren per Telefon kostet nun 4€ statt 1,50€. Per App oder im Browser jedoch weiterhin wie gewohnt gebührenfrei.
Während die Bearbeitung von Ordnungswidrigkeiten bisher nur 5€ kostete werden nun satte 20€ fällig. Damit wird ein kleines Knöllchen gegebenenfalls mit dem Flinkster-Wagen ggf. doppelt so teuer.
Verschmutzung/Rauchen kostet nun "nach Aufwand", mindestens jedoch 25€ anstelle der bisherigen pauschalen 25€.
Der Service-Techniker kostet nun 30€/30Min anstelle von 25€/Stunde.
Und dennoch: Carsharing rechnet sich immer noch. Von demher können viele sporadische Nutzer diese Preiserhöhung sehr gelassen hinnehmen.